Steinadler - SchönerLand

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Flora und Fauna
Der in der Nahrungskette topgesetzte Steinadler verbringt einen guten Teil des Tages mit der Nahrungsbeschaffung. Für das offene und halboffene Gelände hat er drei Hauptjagdtechniken entwickelt, die im ständigen Wettstreit mit den Überlebensstrategien seiner Beutetiere stehen und permanent weiterentwickelt bzw. modifiziert werden müssen. Dennoch gelingt es ihm nicht immer, den durchschnittlichen Nahrungsbedarf von 230g Fleisch pro Tag zu decken; insbesondere ist der Hungertod im Winter bedeutender Faktor für Auslese bzw. Populationsbegrenzung.

Die Ansitzjagd
Die meist verbreitete Jagdtechnik basiert auf geduldigem Warten und Beobachten, wobei dadurch minimaler Energieaufwand und territoriale Hoheit gegeben sind. Von einer exponierten Warte aus sind Anflugstrecken von 3km zum ins Auge gefassten Beutetier keine Seltenheit, bei Winter-Fallwild bis zu 4km. Der Schlagversuch wird in der Phase 1 mit raschem Segelflug bei angewinkelten Schwingen eingeleitet, es folgt der Sturzflug in Phase 2 mit angelegten Schwingen, zuletzt Phase 3 mit vorgestreckten Fängen und dem Bemühen, das Opfer zu schlagen. So wird ein 3km entferntes Ziel bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von bis zu 150km/h in 70 Sekunden erreicht. Jagd auf fliegendes Wild im Steilstoß ist äußerst selten zu beobachten.

Die Suchflugjagd

Scheinbar schwerelos schwebt der Steinadler in wenigen Metern Höhe, maximal Baumkronenhöhe, jede Senke und Geländeunebenheit nützend, um dann unversehens, für das ausgemachte Beutetier völlig überraschend, durch eine blitzschnelle Wendung den tödlichen Stoß zu versuchen. Jede dritte Aktion ist erfolgreich und somit ist diese Technik viermal effektiver als die Ansitzjagd.

Die Panikjagd-Varianten
Der Drohangriff erzeugt beim potenziellen Opfer eine Panik bzw. Schockreaktion, die bei Schalenwild zum Absturz im Steilgelände führen kann. Gams-Kitze im steilen Fels werden bergseitig angeflogen, am Rücken gegriffen, einige Meter mitgetragen und dann in den Abgrund gestürzt. Im Rahmen einer Kompaniejagd fliegt der schwächere Terzl zuerst den Drohangriff, der stärkere Partner schließt seine Überraschungsaktion an. Eine weitere interessante, sehr intelligente Jagdvariante ist die Benutzung von Steinen als Werkzeug. Diese zielt darauf ab, dass vom Steinadler faustgroße Steine, die mit seinen Fängen aufgenommen werden, über der Deckung abgeworfen werden, um darin verborgene Gämsen aufzustöbern. 
 
 
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